Die Idee zu einem epischen LOFD-Treffen 2008 fernab der digitalen Schlachtfelder schien eine brillante Idee gewesen zu sein. Frischluft, Lagerfeuerromantik und endlich die Gesichter hinter den kryptischen Nick Namen kennenlernen – was sollte da schon schiefgehen? Nun, einiges, wie sich herausstellen sollte.
Freitagabend trudelten die ersten Pixel-Krieger auf dem idyllischen Campingplatz ein. Da war „Papal“ (in der echten Welt ein cooler Handwerker), „fhiesel“ (die gut strukturierte Organisatorin) und „Huddel“ (ein sanftmütiger Rentner, der ab und an auch zu einem Berserker mutiert und die Besten Frühstücks-Eier in seinem Camper produziert).
Die anfängliche Euphorie wich schnell einer gewissen Unsicherheit bei den Gästen des LOFD-Treffen 2008. Wie begrüßte man jemanden, den man seit Jahren nur als pixelige Figur kannte? Umarmung? Ein epischer Schlachtruf? Ein formelles „Guten Abend, werter Mitstreiter“? Meistens endete es in einem unbeholfenen Händedruck und einem verlegenen Grinsen.
Der erste Abend verlief holprig. Am Lagerfeuer versuchte man angestrengt, Gespräche abseits von Ressourcenmanagement und Eroberungs-Strategien zu führen.
Der Zeltaufbau endete in einem chaotischen Durcheinander verbogener Stangen und frustrierter Pixelhelden. Die Item-Erkennungsrunde offenbarte erschreckende Unterschiede zwischen der glorreichen Darstellung im Spiel und der pixeligen Realität auf Papier.
Ansonsten war es schon grandios. Optimales Wetter, strahlender Sonnenschein. Und ein üppiges Vorratslager.
Sonntagmorgen herrschte eine leicht angespannte, aber irgendwie auch verschworene Atmosphäre. Man hatte gemeinsam Chaos erlebt und auf bizarre Weise zueinandergefunden. Beim Abschied gab es dann doch einige herzliche Umarmungen und das Versprechen, sich bald wiederzusehen – vielleicht aber doch lieber wieder in der sicheren, wenn auch manchmal pixeligen, Welt von „Land of Destruction“. Denn manchmal, so schien es, war die virtuelle Realität doch einfacher zu handhaben als die unvorhersehbare und manchmal urkomische Realität des echten Lebens.