Hannibal
Hannibal
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Heute, am letzten Tag des Monats August, wanderten wir zu unserer neuesten Wirkungsstätte. Exekutor, nun unter gwydions Fittiche dabei, war gut gelaunt. Hatte er doch noch keine Ahnung von diesen vermaledeiten fiesen Haken, die uns jeder Friedhof bisher geboten hatte. danger war glücklich, als sie feststellte, daß gwydion sie erneut nicht im Stich ließ und die warmen Schlafsacknächte gesichert waren. Seibrich schmiedete heimlich neue Pläne, wie er seine Vorräte vor uns verstecken konnte und war siegessicher. Ich selbst hatte mir fest vorgenommen, die aufgezwungenen Fastenkuren durch ausbleibende Nahrungslieferungen nicht mehr hinzunehmen.
In diesen Lieferungen wäre nämlich normal auch meine Kaffeeration enthalten und darauf würde ich keinen weiteren Tag verzichten. Sollte Lofd uns nicht mindestens eine schöne fluffige Wiese mit bereits fertiggestelltem Zaun zur Verfügung stellen, vorzugsweise mit angrenzender Kaffeeplantage, würden sie schon sehen mit wem sie sich da anlegten. Mir schwebten auch bereits Zwangszölle in Form von Nahrung (natürlich auch Getränke) vor, die unsere Besucher schon bei Überschreiten der Grenze entrichten mußten. Was nicht freiwillig kam… Doch es kam wie es immer kam, knüppeldick. Buchstäblich.
Als ich mit meinem Plan vor unserer neuen Wirkungsstätte stehen blieb und meinen Mitarbeitern ein verschmitzes Lächeln zeigte, erstreckten sich die Reaktionen von: „aaaargh“, „neeeee“, „ohne mich“, „jaaaaul“, „grrrrrrrr“ bis hin zu lautem Geschepper (das Wegwerfen eines Helmes, Dagegentreten und dann schmerzgeplagtes Herumhüpfen) und wildes Gefluche. Also wenn unsere geschätzen Vorgesetzten von LofD da nicht den Vogel abgeschossen hatten, womit dann?
Eines muss man ja schon zugeben: Brennholz hat es hier reichlich. Daran wird es uns hier nicht mangeln. Aber die Bäume stehen hier so dicht, da kann unser dicker Seibrich schon garnicht zwischen zweien durchgehen. Also wird er wohl hier nicht soviel Verstecke errichten können. Bloss findet sich hier auch kein Platz, wo man sein Nachtlager aufschlagen kann. Denn überall ist ein Baum im Weg, so dass man sich gar nicht ausstrecken kann. Und wie sollen wir die Leichen verbuddeln? Wieder stehend, weil die Gräber nicht breit oder lang genug werden können? Aber so tief kann man doch auch nicht graben.
Da sind doch überall Wurzeln zwischen den Bäumen. Da muss man erstmal paar Bäume abbrennen, damit’s Platz. Doch wo ich gerade das Feuer entfachen wollte, hat mir Fhiesel den Feuerstein weggenommen, das wär viel zu gefährlich hier im Wald. Jetzt müssen wir Bäume fällen. Puh, ist das mühselig. Die sind aber auch dick die Stämme. So jetzt ist der durch, der kann jetzt kippen. Hm der fällt ja gar nicht, was ist denn das? Ach der steht da oben gegen einen anderen Baum. Die stehen ja so dicht, dass die sich gegenseitig stützen. Na dann wird der daneben halt auch noch gefällt. Och herrjeh jetzt fallen die in Richtung auf die Wagen, mit denen wir gekommen sind. Das ist aber auch wirklich der bescheuerste Ort, der uns zugewiesen werden konnte. Mal schauen, was mit den Wagen ist. Hm, viel haben die nicht abbekommen, aber an dem hier muss das Rad erneuert werden. Machen wir also ein neues Rad. Kann doch gar nicht so schwer sein. Eine Vorlage haben wir ja.
So, das sieht doch gut aus. Das kann man an den Wagen anbringen. Ach, nee, zu klein. Na dann machen wir halt ein grösseres Rad. Das zweite wird eh besser als das erste.
Och was ist denn das? Das zweite ist zu gross geraten. Na ja, machen wir halt noch eins. Holz haben wir ja genug…
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Gespannt schauten wir gwydion beim Rädern zu. Zu klein, zu groß, zu dick, zu dünn. Nun es wurde doch ermüdend und so machte sich Exekutor auf und kniete einige Meter weiter hin. Herr sprach er, ich bitte Dich dieses eine Mal um Hilfe. Vielleicht könntest Du eine Schneise schlagen? Ein immer lauter werdendes Rauschen ertönte, Danger schaute in den Himmel, ob da nicht was mit Federn fliegen würde. Dann mit einem großen Knall wurde er von oben getroffen und schlug der Länge nach zu Boden. Dabei spaltete er den nächst besten Baum. Besorgt gingen Fhiesel und Seibrich zu ihm. Sie nahm den Helm hoch und schaute sich die Riesenbeule an. Alle Achtung meinte sie, rekordverdächtige 5 cm hoch. Seibrich fing an zu lachen. Auf ihren fragenden Blick zeigte er die angforderte Hilfe: eine Axt. Darauf brummte sie, ich brauch Kaffee und trat gegen einen Baum, der ins Wanken geriet und knapp neben Exekutor aufschlug. Der wurde wach und meinte, er fühle sich wie gerädert. Worauf alle anfingen zu lachen.
Schön – mit meinem Schlafsackpartner bezog ich auch Quartier auf dem nächsten Friedhof. Im Gegensatz zu den anderen freute ich mich erst mal sehr über die neue Wirkungsstätte. Ich kletterte auf einen Baum und konnte wie ein Äffchen von einem zum nächsten springen, so dicht standen die hier. Ich begann erst mal, alle Vogelnester der Umgebung auszunehmen und die Eier auszuschleckern. Irgendwann hatten mich dabei die Bewohner erwischt und gejagt. Ich konnte mich grad so in gwydions Zelt retten. Die schwarzen Biester (Krähen) warteten den ganzen Nachmittag auf dem nächsten Baum auf mich. Das schlimmste passierte aber letzte Nacht.
Wir wurden überfallen. Der Feind war noch nicht mal einer, gegen den unsere Ordensritter etwas mit ihrem Schwert ausrichten konnten. Nein. Wir wurden mitten in der Nacht von ganz gemeinen bissigen Ameisen überfallen. Es waren große rote aggressive Waldameisen, die in unsere Zelte und Schlafsäcke gekrochen sind und uns piesackten. Quietschend und fluchend hüpften wir alle aus den Zelten und versuchten uns selbst und gegenseitig von den Biestern zu befreien. Dann stand unser Entschluss fest. Am Boden schlafen ging nicht mehr, wir mussten uns erhöhte Schlafplätze bauen. Da wir aber schon eine ansehnliche Rädersammlung hatten, beschlossen wir Wagen zu bauen.
Wir waren alle nicht mehr gewillt, in diesem blöden Wald zu bleiben. Da jetzt eh keiner mehr schlafen konnte, machten wir uns sofort an die Arbeit und sägten und hämmerten drauf los. Sogar ich half, wo ich konnte beim Nägelnachschub holen, Bretter festhalten und Sägemehl wegfegen (mit meinem Schwanz). Ich meldete auch gleich meinen Sonderwunsch an: einen persönlichen Wagen mit Kratzbaum und Kuschelhöhle zu bekommen. Mein Katzenklo hatte gwydion schon ameisensicher auf einen Bollerwagen gestellt.
Heute am, ach Du meine Güte, was hat gwydion denn da wieder in die Soße gemischt? Ou Mann, also sie haben Räder gebaut, ich habs gesehen. Ich frage mich nur, warum die Dinger unterschiedliche Größen haben. Jedenfalls haben wir beschlossen daraus Wagen zu bauen und damit durch die Geographie zu fahren. Also müssen wir nur noch klären, ob die Leute ihre Leichen anmelden und wir sie dann abholen, oder ob wir eine Tour anmelden und die Lieferanten uns einfach nur abfangen müssen. Jedenfalls stellte sich das Problem, welche Wagen wir brauchten. Also ich wollte einen Cafe-Wagen.
Dummerweise stellte ich diese Forderung nach 3 Ladungen dieser wodkaverseuchten Nahrung. *hicks*. Man nahm mich also unverschämterweise nicht ernst. Ich frage mich allerdings, warum exekutors Thekenwagen akzeptiert wurde, vermutlich wegen Seibrichs Zustimmung. gwydion hatte ein Problem wegen dem Lagerfeuer. Auf einem Holzwagen wäre ein Lagerfeuer ein wenig riskant. Also bastelte gwydion höchstpersönlich an einem höher stehenden Grill. Allerdings kennen wir ja mittlerweile seine Größeneinschätzung. Dementsprechend überdimensional wurde das Ganze. Na ja, Platz brauchte ja nur der Koch. Aber natürlich brauchten wir auch etwas für die Vorräte und so bekam gwydion zwei Wagen. Allerdings werde ich nie verstehen, wie bei diesem Gewackel auf den unterschiedlich großen Rädern irgendetwas an seinem Platz bleiben sollte.
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Aber wer sollte es wagen gwydion eine Kritik an seinen selbstgefertigten Rädern zu vermitteln. Ich nicht! Wenn der mit seinem Helm schmeißt wird es übel. Jedenfalls sah der Bollerwagen mit dem Katzenklo am Wagenzugende recht niedlich aus. Ich kramte in meiner Erinnerung, welche Farbe Paulines Bollerwagen hatte. War dies eine edle Spende? Allerdings stellt sich die Frage, wie unser Kätzchen den Weg über all die Wagen bis dahin jedesmal zurücklegen sollte. Daraufhin stellte Exekutor die Frage, ob wir nicht auch so ein Häuschen mit Herz in der Tür benötigten. Ok, das kommt an den Ende des Zugs, dank des Fahrtwinds…
Ich stimme weiterhin für den Cafe-Wagen. Aber wenn ich den bekam, dann wollten gwydion und exekutor auch einen Wagen mit Billardtisch. Meine Argumentation, daß die Kugeln während der Fahrt eh nicht blieben wo sie sollten, wurde nicht akzeptiert. Wieder bekam ich meinen Cafe-Wagen nicht. Auf jeden Fall brauchten wir einen Antrieb. Es gab den Gedanken Seibrich auf ein Fahrrad zu setzen und gwydion fing auch schon an eine Angel zu bauen, an die er ein Bierfaß hängen wollte, um die Geschwindigkeit zu regulieren. Aber schließlich einigten wir uns auf die Anschaffung von einem Ochsengespann. Irgendwann stellte ich die Frage, wo wir denn die Leichen lassen wollten. Konfusion rundherum! Leichen? Wieso? Wo? Hä?
Friedhofszug! Hallo?
Irgendwann dümpelten dann die Groschen an ihren Platz und man überlegte sich folgende Lösung: Die Leichen wurden eingeäschert und dann in transportfreundlichen Urnen auf einen Wagen gepackt. Prompt wurde das gammligste Ding dazu degradiert. Na ja, vielleicht hatten wir ja Glück und so mancher Lieferant würde die Feuerbestattung schon vorgenommen haben und wir brauchten nur noch die dazugehörige Urne aufladen. Wir hatten wenig Hoffnung. Aber wenn ich mir so die Größe des Lagerwagens ansah, dann mußte Gwydion wohl mit sehr großzügigen Lieferanten rechnen. Vor dem Küchenwagen befand sich der Aufenthaltswagen. Irgendwo mußten wir ja sitzen und spachteln. Nun ja, so einige Meter hatte unser Zug mittlerweile zusammen. Ich bestehe weiterhin auf meinem Cafe-Wagen. Wie sieht es mit einem Rausch-Ausschlaf-Wagen aus? Äh, ich nehm einfach den hier…
Die Sonne stand schon hoch am Himmel als ich wach wurde, von den anderen war nichts zu hören. Das lag bestimmt an der guten Mahlzeit von gestern. Mir war, als ob einige ehemaligen Ordensmeister in meinem Kopf herum schwirren würden. Ähm? Wieso liege ich hier auf dem Boden und wer kuschelt sich in meinem Bett? Nun ich schüttelte mal kräftig die Decke und fhiesel kullerte hinaus. Da hat sie wohl irgendwie den falschen Wagen erwischt. Irgendwie war sie gestern sehr einsilbig und hat immer nur vom Cafewagen geschwärmt. Na wollen mal sehen, ob ich mit den zwei linken Daumen das nicht hinbekomme.
Uihh, jetzt ist es ein Doppelstockwagen geworden. Jetzt hier noch eine Kaffeebar hinein und oben können wir chillen und unsere Nächte verbringen, wenn die eigenen rollenden Wände zu weit sind. Als dann doch alle Geister wach waren und mir fhiesel um den Hals fiel (ein Erlebnis), bauten wir fleißig weiter. Gleich noch einen Vorratswagen, für Seibrich, einen großen für Holz (vielleicht brauchen wir noch einen Wagen) und einen mit Pool. Davon konnten wir nicht mehr lassen. Für danger fiel auch noch ein Käfigwagen ab für ihre Mäuse. Am Nachmittag gab uns Seibrich einen Töpferkurs, wir brauchten ja Urnen. Nunja, es war schon witzig.
Bei ihm wurden es immer Amphoren, gwydion bekam nur Kreuze zustande, fhiesel erschuf die tollsten Tassen (?) und ich brammelte was vom heiligen Gral. Nur danger schaffte es, die wundervollsten Urnen zu formen. Als dann langsam die Sonne unterging, wir gemütlich beim Grill saßen, ging es doch um die Entscheidung wohin. Leicht schwankig zeigte jeder in eine Richtung und danger strecke alle viere von sich. Schlafen wir noch mal drüber.
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heut am 06.09 kam er : der Tag des Aufbruchs. Wir spannten die Ochsen vor den Zug, setzten uns in den Aufenthaltswagen und sagten: los geht’s. Doch nichts tat sich. Wir schaute uns an. Danger schaute uns nur kopfschüttelnd an und miaute als wollte sie uns für verrückt erklären. Exe fragte: warum ziehen die Ochsen nicht? Fhiesel: woher wissen die denn wohin? Ein Kutscher musste her! Seibrich war der letzte, der’s kapierte und damit war er es, der sich vorne auf den Kutschbock setzen musste. Obwohl ich schon zugeben muss, dass mich ein komisches Gefühl dabei überkommt. Was machen wir, wenn er in eine Sackgasse lenkt? Haben Ochsen einen Rückwärtsgang? Und los hing’s!! Wir fuhren. Für eine Viertelstunde, in der Fhiesel schon vom Schwanken schon einem Übelkeitsanfall nahe war. Dann tat sich nicht mehr viel. Also gingen wir nach vorn und schimpften Seibrich, dass die Ochsen wieder nicht ziehen. Doch dann sahen wir es: die Ochsen bewegten die Beine, doch von der Stelle kamen sie nichts. Lag es an der leicht aufwärtsgehenden Wegstrecke? Hm, reichen zwei OS für einen solch langen Zug. Also schauten wir uns in der Umgebung um und fanden auch einen Bauernhof, von wo wir zwei Bullen und zwei Kühe mitnehmen konnten. Wir spannten die Bullen vor die Ochsen, die Kühe vor die Bullen und los ging’s
Heute am 9. September waren wir gut in Fahrt. Haben sogar die Schnecken, die uns am Vortag überhohlt hatten hinter uns gelassen. Und als ersten Besucher hat es Lutzius zu uns verschlagen. Er brachte: longmann und einen leckeren Schinken mit. Seibrich schob ihn gleich in Exekutors Schankwagen und dort wurde erstmal die Leiche begossen. Gwydion schob sie in den Ofen und füllte die Reste in eine goldene Urne ab. Als dann Lutzius hagelvoll war, schnappten wir sein Pferd und banden es vorne an den Zug an. Ihn setzten wir auf ein leeres Weinfaß am Wegesrand ab. Kaum saß er, da gab er dem Faß die Sporen und schrie jiiepee hee Fhiesel hatte zum Glück ein Foto gemacht, daß wir gleich lachend ins Album klebten. Gwydion rief uns zum Essen, lecker Schinken und Soße.
Heute, am 11. September, schlummerte ich gemütlich in meinem Schlafsack. Im Glauben man hätte mich in den Schlaf geschaukelt und vergessen damit aufzuhören, drehte ich mich auf die andere Seite und glotzte auf rohes häßliches Holz. Ach ja, der Schlafwagen. Ich drehte mich also wieder um und war schlagartig wach. Da schnorchelte Exekutor. Aus Platzmangel hatten wir alle unsere Schlafsäcke in einen Wagen packen müssen, das hatte ich doch für einen Moment vergessen. Ich stand also auf und kletterte über die wackelige Planke zum Waschwagen. Dieser war rundherum mit einem großen Vorhang umhüllt. Wenigstens etwas.
Dann kletterte ich weiter. Der Verbindungssteg zum Aufenthaltswagen benötigte dringend ein Führungsgeländer. Wie sollten den die angeschwipsten Gäste darüber heil zum Waschwagen kommen. Ich folgte dem Geruch von Kaffee und endeckte gwydion bereits bei der Arbeit. Offenbar gelang es ihm mittlerweile ganz gut bei dem Gerumpel alles an seinem Platz zu behalten. Alles was Flüssigkeit enthielt war in Halterungen gestellt. Ich deckte mich mit meinem Frühstück ein und balancierte zum Speisewagen zurück. Nach und nach gesellten die anderen sich zu uns. Es war schon ein Vorteil nicht buddeln zu müssen und so nach und nach kam wir sogar vorwärts. Nun ja, ein gewisser Konkurrrenzkampf in der Zuggruppierung vorne war auch hilfreich. Am frühen Nachmittag machten wir uns Sorgen wegen unschöner Geräusche.
Es folgten Wetten, welcher Wagen gleich zusammenbrechen würde. Natürlich tippten wir auf die Gefährte, welche Seibrich zusammengezimmert hatte. Doch diese hielten, denn Schuld war ein anderer Wagen, der irgendwann neben uns her rollte. JAck Wolfskin winkte fröhlich zu uns rüber, band sein Gefährt an unserem fest und sprang herüber. Als danger dessen Blicke in ihre Richtung gewahrte, flüchtete sie freiwillig nach vorne zu Seibrich. Exekutor nahm plucky und IAragonI entgegen, da er den Vorgang der Einäscherung einfach nur spannend fand. Dummerweise mußte er hierfür über mindestens sieben Wagen klettern.
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Das war uns egal, wir luden unseren Gast zum Essen und vor allem zum Trinken ein. Ja, die Zusammenstellung unserer Wagen war doch sehr entgegenkommend. Obwohl, Seibrich war doch sehr fasziniert von Jacks Wagen und versuchte vergeblich ihm diesen abzuschwatzen. Ich habe bis jetzt nicht begriffen was er mit diesem seltsam gezimmerten Bretterdurcheinander auf Rädern wollte. Allerdings werde ich auch nicht verstehen, wie wir geradeausfahren konnten, wenn doch nur danger vorne auf dem Kutschbock saß. Mit einem Ausdruck, als hätte er etwas extrem wichtiges vergessen, schoß Seibrich nach dieser Frage auch wieder auf seinen Platz zurück. Grinsend holte gwydion die Rumflasche wieder unter dem Tisch hervor.
Am 12. September bekamen wir von Spanier_Maximus schon zur Frühstückszeit Besuch. Er meinte NameVergessen bräuchte keine große Bestattung – also kam er nach dem Verbrennen in eine tönerne Urne. Wir frühstückten gemeinsam und freuten uns über seine Geschenke. Ein Fass Bier nahm sich Seibrich erfreut mit auf den Kutschbock, der Wein und das Essen kam auf den Tisch. Sein Pferd hatte der Besucher hinten angebunden und er merkte nicht, wie die Zeit verging.
Kurz nachdem Spanier_Maximus sich verabschiedet hatte – kam kurz angebunden Kaiser_Lutzius mit der Leiche von Kriegsmoench_Trojan und zierte sich, mit uns ein Becherchen zu trinken. Er meinte pikiert: Ich feiere in meiner Burg, mit Gefolge dass noch Anstand kennt, wenn sie schon mal nen Scherz machen. Wir machten auf unschuldig und überredeten den Kaiser. Ich sprang zu ihm rüber und pinselte mit meinem weichen Katzenschwanz sein Kinn und rieb mich an seiner Herzchenrüstung – schon hatte er uns verziehen und saß im Partywagen. Wir mussten ihm dann schonend beibringen, dass sein Opfer kein Grab, sondern eine Urne bekommen würde.
Wenig später kam Dexy mit MUNARA, EFTA und [BATMANN]. Wir sollten damit machen, was wir wollen – wieso, machen wir doch immer Dann war er doch neugierig und folgte Exekutor zum Verbrennungswagen und war ganz fasziniert. Diesen Vorgang musste er anschließend noch sehr ausführlich mit uns diskutieren. Irgendwann in der Nacht hatten wir unsere Gäste verloren – oder waren sie gegangen? Hoffentlich hatten wir nicht wieder den Kaiser beleidigt.
13. September. Heute war der Himmel doch irgendwie zugezogen, was unsere Laune trübte. Erwartungsvoll saßen wir zum Frühstück beisammen und schauten erwartungsvoll zu Gwydion. Der zeigte nur auf leere Pfannen und Töpfe. Und da tauchte Dexy auf. Als Erster und im Schlepptau: Three_Block_War. Exekutor nahm die Leiche, verschwand und war wieder da. Auf die erstaunten Blicke sagte er, Ich hatte einen Schwächeanfall und da ist die Leiche über Bord geflogen. Und das Knurren seines Magens klang so bedrohlich, daß Dexy ganz flugs verschwand.
Schnell liefen wir den Aussichtswagen hinauf, aber keine Spur mehr zu sehen von ihm. Dafür entdecke fhiesel eine Burg. Jungs, jetzt gibts Kultur, sprach sie. Und so fuhren wir dorthin. Ohje, die Burg steht auf einem Berg. Was nun? Nun, fhiesel und danger setzten sich auf des Kaisers Pferd, Gwydion und Exekutor auf die Ochsen und Seibrich blieb beim Zug. Er kuschelte eh viel lieber mit einem Weinfäßchen. Da tauchte Kaiser Lutzius auf. Er wollte uns sofort begleiten, jedoch was wird aus seinen Leichen? Für die beiden gabs es keinen Ochsen, also mußte Seibrich jetzt mal zum Ofen und marceloswelt500 sowie -Tomytom- bestatten.
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Wir erreichten das Burgtor und ohje, eine Riesenschlange davor. Deshalb der Name: Wartburg. Da kam ein Getreuer Centurio von Exekutor vorbei. Schnaps die Leiche hieß er und brachte: imikne. Damit das Warten nicht zu lange wurde, gabs noch ein Faß Wein und für danger Mäuse zum Spielen. So eine Burg ist schon echt schön. Im Verlies trafen wir auf Bearhugger. Der hatte dort Gemach10 angekettet. Da er nichts bei sich hatte, hatten wir keine Lust die Leiche mitzuschleppen und so blieb er hängen. Die Burgschänke war die letzte Station und dort gab es einen vergnügten Abend.
Heute am 14. September, schliefen wir lange, zwangsläufig. Mit so einem Schädel war aufstehen gar nicht möglich. Doch Seibrich ist ja geübt in soetwas. So wurden wir gegen Mittag vom startenden Wagen wachgerüttelt. Gut, Exekutor wurde nur durch den Lärm geweckt und dürfte nach der Strecke, die er hinter uns her hetzen durfte, wohl tatsächlich wach geworden sein. Auf jeden Fall wirkte er am Frühstückstisch munterer als wir anderen, wenn auch am schlechtesten gelaunt. Homer1896 stand am Nachmittag winkend an unserer Strecke.
Aber gwydion beugte sich nur im Vorbeifahren hinaus und ergriff Konstanz1234, den er zur Entsorgung gleich Exekutor in die Arme warf. Er sollte seinem Namen Ehre machen, meinte er. Grummelnd verschwand dieser Richtung Einäscherungswagen. Kurz darauf reichte uns Reximerus einen Sarg hinauf. Leider machte er den Fehler dies bereits vorne am Wagenzug zu tun. Dort versprach Seibrich sich um kikirikil zu kümmern. Tatsächlich reichte er diesen aber nur nach hinten und kümmerte sich nur liebevoll um die Cognac-Beilage.
Rudi01 wartete bis zur Dämmerung, als wir bereits nach einem Ruheplatz Ausschau hielten. Er reichte uns -cLiCk08- und ritt wieder davon. Na gut, wir haben eh nicht viel für einen Grillabend. Kurz vor Mitternacht ritt Dexy zu uns heran. Er brachte uns urse. Er äußerte die Sorge, daß dieser sogar als Leiche nervend sein könnte. Als Asche aber sicher nicht mehr und dafür sorgte ich sogleich persönlich. Also die erste Reihe Krüge füllt bereits unseren Urnenwagen. Nur unseren Vorratswagen füllt kaum etwas. Hallo? *winkmitdemganzenGartenzaun*
Da wir ja noch nicht die richtigen Vorräte zum Feiern hatten, waren wir am 15. September schon früh am Morgen unterwegs. Da Seibrich jetzt unser Gewohnheitskutscher war, hat er vor der Abfahrt seinen eigenen Wagen als ersten eingespannt. Der Wagen ist fast eine Festung. Überall hat er den dicht gemacht. Der Eingang befindet sich direkt hinter dem Kutschbock und ist mit einem dicken Vorhängeschloss gesichert, für den Fall, dass er nicht ausgeräubert wird, wenn er Geschenke hamstern geht. Doch dazu bekam er erst mal keine Gelegenheit.
Als am Mittag JackWolfskin mit der Leiche von garfield kam, sollte ich ihm auch noch einen Sonderwunsch erfüllen und die Katzenbestattung persönlich vornehmen. Ok – ich guck da mal zu – und nun? Was krieg ich jetzt dafür? Nichts hatte er uns mitgebracht, außer Sprüchen, naja so kennen wir ihn ja … Auch ced, an dem wir vorbeifuhren, hatte außer der Leiche brandy1977 nichts für uns dabei, was uns Seibrich, der den Leichensack vorher gründlich untersuchte, versichern konnte. Dann kam Zunge1904 aus einem Waldstück heraus mit einem Wagen voller Fässer auf uns zu. Er brachte uns seinen freundlichen Nachbarn Vishano, richtete uns dessen Grüße aus und schenkte uns seinen Weinvorrat. Der Wagen sollte morgen früh hinten dran gehängt werden und die Ochsen nach vorn umgespannt.
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Zunge selber durfte sich in unseren Partywagen setzten. Gwydion hatte den ganzen Nachmittag an einem leckeren Gulasch gekocht, welches er jetzt mit Rotwein abschmecken konnte und der gemütliche Teil des Tages wurde eingeläutet. Dexy muss das wohl gerochen haben, denn er brachte Kazalas für die Feuerbestattung und guckte gleich in den Topf, ob noch was zu Essen da wäre. Später am Abend kam marco224 mit KingPatrik2. Auch für ihn war noch Gulasch da. Er beschenkte uns mit altem Gin und mich mit Mäusen zum Spielen. Ich freute mich sehr, da ich zugeben muss, dass es auf den langen Fahrten auch mal langweilig werden kann. Den Sack mit den Mäusen brachte ich auf gwydions Wagen und legte ihn schon mal neben den Schlafsack. Also, wenn sich da jetzt keiner draufsetzt, hab ich da heute Nacht noch viel Spaß mit.
Heute, am 16. September, kam doch tatsächlich einer pünktlich zum Frühstück. Dexy brachte shooter1994 aber nichts Brauchbares fürs Frühstück. Also ließen wir ihn so wieder abziehen und machten uns dann erst ans Frühstück. Die Einäscherung konnte warten. Lazarus6666 hatte wohl noch nichts von unserem Friedhofszug gehört. Irgendwer hatte ihm eine Karte mit unserem geplanten Standort gegeben, zu dem wir gar nicht vor hatten zurück zu kehren. Vermutlich traf er uns eher zufällig an, eben weil er die Karte in alle Himmelsrichtungen drehte. Wenn ich schon Leute sehe, die eine Karte verfolgen, indem sie sie ständig in der Hand drehen.
Das kann ja nicht gut gehen. Jedenfalls hielt er unseren stehenden Wagenzug für einen seltsamen Friedhofszaun und dachte wohl die Gräber würden sich dahinter befinden. Wir nahmen Lunyca, uhim und rudino entgegen und klärten ihn über seinen Irrtum nicht auf, denn seine übrigen Gaben lenkten uns ab. Es gab Futter! Seinen hoch gelobten neuen Streitwagen hätten wir nur durch Manipulation bekommen, aber irgendwie verschwand er ungünstig schnell wieder. Hauptsache ich habe meinen Kaffeenachschub. Nur Momente später kam ced mit Drache80. Ichmerke an, daß sein kurzer Schlachtbericht uns keinesfalls den Appetit verdarb. Dann kam ein alter Bekannter angefahren. Ich wunderte mich schon, warum danger einmal fiepte und dann schlagartig weg war. Es war JackWolfskin. Nach dem er uns die Leichen von Aggressive_Playya + NaRuTo_tek zugeschustert hatte, lockte er uns alle an das Zugende und wollte uns stolz seine neueste Kreation vorführen. gwydion und Exekutor umkreisten das Ganze höchst interessiert und ließen sich den Mechanismus erklären.
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Als Seibrich hörte, daß es sich um ein Katzenkatapult handelte, stieß er die Männer zur Seite und beäugte alles ganz genau und noch eine ganze Spur interessierter. Ich widmete mich lieber meinem frischen Kaffee und ignorierte das ganze *miez miez miez* Am frühen Abend kam bestens gelaunt der Kaiser und brachte uns Leviathan162. Fröhlich ließ er sich von gwydion und Exekutor ihre neueste Errungenschaft zeigen. JackWolfskin saß noch immer in unserem Aufenthaltswagen und probierte seinerseits gwydions neueste Soßenkreation. Irgendwo unter einem anderen Wagen blieb danger gut versteckt, mit knurrendem Magen und ähnlich klingender Wut im Bauch. Irgendwer hatte sich da heute keinen Freund gemacht. Den Arbeitstag beendete Dexy, konnte aber wegen der Dunkelheit unseren neuen Wagen gar nicht sehen. Da er nur die Leiche von Minohem mitbrachte, begannen wir darüber nachzudenken das Katzenkatapult in „Geizige-Lieferanten-Katapult“ umzufunktionieren. Hm, irgendwie sah ich keine ablehnenden Mienen um mich herum und von unter dem Wagen kam auch ein freudiges Miauen.
17. September. Nach einem herrlichen Start in den Morgen erreichten wir einen großen See. Das war auch schon dringend nötig, da unser fahrbares Bad dringend Frischwasser benötigte. Ihr solltet mal den strahlend blauen Himmel sehen. Flugs die Liegestühle raus und für Danger eine samtene Schmusedecke mit Bildern von Mäusen. Wie wir da so sonnten, spielten wir: Wen könnte diese Wolke darstellen?. Es bildeten sich zwei Hörner auf einer Art Kopf, starke muskelöse Arme gleich 4 an der Zahl, ein stählerner Körper auf zwei säulenartigen Beinen. Vielleicht der Kaiser? meinte Gwydion, nee sagte Fhiesel, eher wie ein Höllenschraat. Auf keinen fall, sagte Seibrich, da kenne ich mich aus. Danger schnurrte, daß es sich wohl um Gravedigger handeln könnte. Leicht irritiert rieben wir uns die Augen und schauten nochmal genau hin.
Wieso wurde die weiße Wolke auf einmal Rot? Weil jetzt der echte Gravedigger vor uns stand und kein Lichtstrahl mehr vorbeikam. Er brachte uns sebbele mit. Auf seinen fragenden Blick wohin mit der Leiche, nickte Exekutor in Richtung See und so flog sie im hohen Bogen hinein. Es ist ein zu schönes Wetter zum arbeiten, brammelte er noch. Wildschweinbraten und Met in Hülle und Fülle gabs es noch zusätzlich. Da kochte Gwydion gleich seine Spezialsoße dazu und es wurde ordentlich gefuttert. Kaum fertig kam skameleon mit seinen Leichen der_kämpfer96 sowie ogeanos. Er wunderte sich, was hier so riecht und schaute in die leeren Töpfe. Er kam ohne Essen für uns und ging deshalb mit leerem Magen auch gleich wieder. Nachdem auch die beiden versenkt wurden, tauchten aus zwei Richtungen atsuga mit Spitzhaariger=S= und Dexy mit kiba-1996 auf.
Wir hielten ihnen unsere leeren Töpfe hin. Da sie aber diese nicht füllen wollten, flogen die Leichen in Wasser und die Herrschaften wurden verabschiedet. Dass es heute so in Arbeit ausufern sollte, konnte nun wirklich keiner ahnen. Na jetzt aber ins Wasser. Huiih Platsch. Als sich Richard_II näherte, tauchten wir schnell unter und so legte er Uwe_F1[MA], domeddy, leibold-light und coolplaya12 auf die Erde und verschwand ganz schnell. Na viel länger hätte es nicht dauern dürfen. Unsere Gesichter waren schon ganz blau angelaufen. Gegen Abend gelangte noch Zunge1904 zu uns. Er brachte Raiden06 mit. Zunge schaute uns fragend an und wir ihn fragend zurück. Darauf kratzte er sich am Kopf und ritt verwirrt wieder davon. Nun begannen wir mit einem herrlichen Festmahl aus den Resten von Gravediggers Gaben vom Mittag. Und dieser tolle Sonnenuntergang.
Am 18. September fuhren wir ohne Unterbrechung den ganzen Tag einen öden Weg entlang, sodass ich genügend Zeit hatte, mich der Decke, auf der wir gestern auf der Wiese lagen zu widmen. Exekutor meinte ja, da wären Bilder von Mäusen drauf, aber nach einer Schleckprobe hatte ich meine schon vermissten Mäuse wiedergefunden. Irgendetwas sehr schweres hatte wohl auf der Decke geschlafen, als die Mäuse drauflagen und hat sie tief in den Flor eingestempelt. Ich lag also den ganzen Tag im Wagen und lutschte die Mäuse da wieder raus. Am Abend fuhren wir an einem Anhalter vorbei.
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Es war Surogard, der für jeden eine Flasche Bier und für den Brennofen POUSTIS dabei hatte. Er durfte sich ein Weilchen in unseren gemütlichen Gemeinschaftswagen setzen. Als er dann aber fhiesel als Zombie bezeichnete, kamen in unseren Ordensrittern die Kavaliere durch und sie setzten den Gast empört wieder an die frische Luft. Hallo? Seit Lepuh nicht mehr auf dem Friedhof arbeitet bin ich schließlich der einzige Zombie hier und *schnüff* … muss er mich unbedingt an mein erstes Friedhofsherrchen erinnern? Als wir gegen Abend unsere Wagenburg wieder aufstellten kam als zweiter Lieferant des Tages ced mit troublem, als er jedoch sah, dass da nur Kartoffelsuppe im Kessel kochte und Tee in unseren Tassen war, ging er enttäuscht gleich wieder.
Heute, am 19. September, konnten wir etwas länger schlafen, bevor es wieder auf die Reise ging. Das Frühstück war angenehm reichhaltig. Arbeit gab es erst gegen Mittag. Da kam -nom- entlang des Wegs und gab rafael bei uns ab. Für dessen Asche bekamen wir auch gleich einen verbeulten alten Topf. Exekutor nahm ihn entgegen und machte sich an die Arbeit, murrend, daß doch wohl eigentlich etwas anderes in diesen Topf gehörte. Unser Gast war nicht ganz ohne Gaben erschienen, aber mit dem Bier wurde gerade unser Antrieb betankt: Seibrich. Am Nachmittag kam ced und erzählte uns fröhlich von seinem Kampf gegen dindlae87.
Ein wenig verwirrt war er schon, weil gwydion stirnrunzelnd auf seine leeren Hände sah, Exekutor sich sogar vorbeugte und in ceds Taschen lugte und ich mich gleich schulterzuckend abwandte. Als dann aber Seibrich Anstalten machte ihn auf den Kopf zu stellen und ausschütten zu wollen (da muß doch was zu holoen sein…), machte er eiligst, daß er weg kam. Gegen uns half ihm seine Axt gar nichts. Dexy kam etwa eine Stunde später, stralle bis unter die Hutschnur. Zumindest war das unsere Erklärung dafür, daß er buddy582 und barbossa19780603 neben dangers Bollerwagen stellte, wo diese gerade im Katzenstreu herumscharrte. Wir standen rein zufällig, weil exekutor meinte zwei Ochsen würden humpeln (was natürlich nur ein Ablenkungsmanöver war, um uns allen etwas von Seibrichs gesichertem Bier zu holen).
Aber so saßen wir in unserem Aufenthaltswagen und sahen zu, wie dexy seine Opfer vor eine vermeintliche Tür stellt, die eigentlich nur dangers Gehhilfe zum Katzenklo war. Aber wenn die Türen bei ihm zu Hause so aussehen, wer will ihm das in Abrede stellen? Wir wurden abgelenkt, noch bevor wie weiterfahren konnte, von marco224. Auf die Art lassen wir uns gerne ablenken, denn er hatte Wein mit und Seibrich hatte ihn noch nicht bemerkt. Gwydion schnappte sich die Fässer, ich balancierte die Leiche von Reximerus zum Einäscherungswagen und Exekutor deckte schon mal den Tisch. Die mitgebrachten Nüsse legte er netterweise in meine Ecke, was allerdings nicht viel brachte, da dangercat sie mit irgendwelchem Spielzeug verwechselte. So konnten wir uns bestens versorgt wieder auf den Weg machen.
20. September. Der Wagenzug rollte bereits und außer Exekutor saßen alle am Tisch. Mit einem Ruck stoppte der Zug. Fhiesel verbrannte sich die Zunge am Kaffee. Danger maunzte verärgert, da ihre Maus davonflog. Gwydion verschmierte ein Törtchen, als sein Visir sich herunterklappte. Mit einem Knall flog die Tür auf und Exekutor erschien. Erstmal kam ein Husten von ihm mit kleinen Rauchwölkchen aus dem Helm. Und seine Rüstung war von oben bis unten voller Ruß. Auf die besorgte Frage, was passiert wäre, meinte er Atsuga hatteProlls-Roycevor den Urnenwagen gelegt und er wollte gerade den Ofen füttern. Also wie ich den gerade drin hatte, kam er mir auch schon wieder entgegen gesprungen. Was fährt da Seibrich wieder zusammen?. Ich wars nicht kam es dumpf aus einer Ecke. In der lag der Seibrich und über seinen Kopf gestüplt ein Faß.
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Wir aßen erstmal zu Ende und gingen dann nach vorne um nachzuschauen. Voraus begangen die ersten Ausläufer eines Gebirges. Die Ochsen hatten nicht so richtig Lust, also wieder die Kühe vorgespannt und schon ging es rumpelnd und holpernd bergauf. Dexy wartetet am Wegesrand. Wir hielten kurz und er band sein Pferd am Küchenwagen fest und war auf dem schmalen Planke zum Ofenwagen unterwegs, als es mit einem Ruck weiterging. Dexy balancierte wie eine Ballerina mit Major-of-psycho, 21021992 und Longmannn auf den Armen, verlor jedoch den halt und viel nach links, seine Leichen nach rechts den Abhang hinunter. Er hätte wohl rechtzeitig mit Nahrung zum Frühstück erscheinen sollen. Auf einem Plateau stoppten wir uns saßen gerade am leeren Mittagstisch. Da klopfte es zaghaft an die Tür und Elektra schaute scheu zu uns hinein. Begeistert wurde er herein gerufen und gleich plaziert. STRUHLAND wurde erstmal in eine Ecke gelegt und auf den Tisch kam ein Faß gefüllt mit einem edlen Whisky, einen Leib frisches Brot, ein Topf Schweineschmalz, einen geräucherten Schinken und einen Bauernkäse.
Wir futterten überglücklich und lobten unseren Spender. Danach ging Exekutor mit der Leiche spazieren in Richtung Ofen und sah in der Ferne eine Staubfahne. Er rief zu Seibrich, daß er sich mehr beeilen sollte. Jedoch nützte es nicht viel und lord-vegas stellte sich quer vor unserem Zug. Er ging ganz schnell zu Fhiesel um ihr die Hang zu schütteln und machte sich gleich lustig über unsere solch schlecht gefertigten Rädern. Darauf hin schenkte sie ihm nur einen kühlen Blick und wand ihm den Rücken zu. Sein Kutscher lud gerade zwei Särge ab. lago_zicke in einem gläsernen Sarg und kk110 in einem aus Mahagoni. Als er dann jedem außer Danger eine Münze in die Hand drückte, uns mit einem Auge zuzwinkerte und sagte, nicht alles auf einmal ausgeben brachte es das Faß zum überlaufen. Wenn wir eines nicht leiden können, dann daß einer von uns mißachtet und sich über uns so lustig gemacht wird. Wir schnappten uns den Lord und banden ihn auf seinen Kutschwagen von Ferarini neben die Särge und gaben dann ein wenig Schwung. Der Wagen fuhr ganz herrlich den Berg hinunter und Lord-Vegas konnte sein ängstliches Gesicht im Glassarg betrachten. Das war ein entspannendes Erlebnis zum Abschluß des Tages.
Am 21. September fuhren wir nach einem anständigen Frühstück wieder los. Ab und zu fluchte und schepperte es im Küchenwagen. Ich hatte in sämtlichen Wagen ein paar Nüsse verteilt, damit ich überall was zum Spielen habe. Vorn auf dem Kutschbock lobte Seibrich immer noch überschwenglich lord-vegas, der für die Katze kein Goldstück übrig hatte. Er war nahe daran, den Feldherrn zu seinem neuen besten Freund zu erklären, aber das hing wohl von den folgenden Lieferungen ab. Gegen Mittag trafen wir den recht wortkargen homer1896. Er reichte Beowulf, -yve1980- und sagittaire0412 zu Exekutor auf den Verbrennungswagen und ging wortlos wieder weg.
Am Abend stand dann wieder einmal ein gern gesehener Friedhofsgast am Wegesrand: Elektra. Sie hatte BaronLakai in einem gut verschnürten Bündel und außerdem noch ein Fass mit einem edlen Rotwein und einen Sack mit Äpfeln und Kartoffeln. An der Leine hatte sie einen stattlichen Hirsch, den gwydion ihr sogleich abnahm und an den Küchenwagen band. Wir nahmen Elektra mit zum nächsten nächtlichen Lager, wo wir wieder die Wagenburg aufstellten. Gwydion wollte mich nicht beim Hirschabschlachten dabei haben, weil er aus irgendeinem Grund auf mich sauer war. Er machte dann aber doch einen besonders leckeren Braten. Da fhiesel mal wieder nicht genug von der Rotweinsoße kriegen konnte, klebte sie sehr aufdringlich an Exekutor, der da nichts dagegen hatte. Seibrich beschäftigte sich nach dem Essen ausgiebig mit dem Streicheln seiner Goldmünze. Gwydion erzählte Elektra den ganzen Abend lang seine Küchenerlebnisse, wobei er immer mal wieder mit finsteren Blick auf mich zeigte. Beleidigt ging ich in unseren Schlafwagen und wusste deshalb nicht, wie und wo die anderen ins Bett gekommen sind.
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Heute, am 22. September, war ich eine der ersten, die aufstand. Junge, was hatte ich mir wieder einen Schädel eingefangen. Und mein Rücken… Das kommt davon, wenn man auf der Bank im Aufenthaltswagen wegkippt. Gut, Exekutor hatte ja nicht nur die Soße, sondern auch den Wein pur getrunken und es daher ebenfalls nicht mehr bis zum Schlafwagen geschafft, aber dummerweise hatte ich mit dem Kopf auf einem Rüstungsteil gelegen und jetzt so einen blöden Abdruck davon. Aua! Ich werd mal die Anweisung geben, daß die abendlichen Gwydion-Koch-Leichen anschließend von den letzten Nüchternen in ihre Schlafsäcke gebracht werden. Das geht doch so nicht weiter. *nochmalaua* Und diese verflixten herumliegenden Nüsse sind auch keine Hilfe, weil man sich dauernd auf die Schnauze legt. Jetzt hab ich schlechte Laune.
Zum Glück wartete Dexy bis zum frühen Abend, als es uns allen wieder besser ging. Dies lag nicht zuletzt an einem guten Frühstück, sondern auch an einem noch viel besseren Mittagessen. Jedenfalls brachte er mit annemy2 gleich Arbeit mit. Offenbar kennt er sich schon aus, denn er ließ uns die Leiche versorgen und versorgte sich selbst im Aufenthaltswagen gleich mit Speis und Trank, jegliche Proteste gwydions ignorierend. Daß er diesbezüglich selbst aber etwas hätte mitbringen sollen, muß ihm irgendwie entgangen sein. Ich überlegte bei nächster Gelegenheit Seibrich mal zu stecken, daß Dexy immer Hochprozentiges in seinen Satteltaschen hatte. Das dürfte dann beide beschäftigen.
23. September. Der Tag fing gerade erst an und ich wollte mal nachschauen wo wir uns befanden. Ich ging durch meinen leicht staubigen Schankwagen, die Treppe hinauf zur Aussichtsplattform und betrat die letzte Stufe. Mit einem lautem Geschepper stürzte ich rückwärts die Treppe hinunter. Aufgeschreckt von dem Lärm, blieb der ganze Zug stehen. Nach einer ersten Kontrolle schien nur der rechte Arm verstaucht. Fhiesel schnüffelte, ob ich vielleicht schon getrunken hätte, konnte aber nichts bemerken. Auf die Frage, ob ich nicht mehr eine Treppe hinaufsteigen könne, antwortete ich Ich trat auf die letzte Stufe und da lag wohl noch eine von Dangers Nüssen. Und ich warf einen strengen Blick zu ihr.
Auch die anderen schauten mißmutig zu ihr, da jeder die letzten Tage über die Nüße flog. Danger rollte sich zusammen und versuchte mit ihrem Liebekatzenblick die Situation zu retten, aber keine Chance. Zur Strafe sagte fhiesel wirst Du Dich solange um Exekutor kümmern, bis er wieder zurecht kommt. Ced tauchte in der Tür auf und wollte BacktoFight03 loswerden. Ehe Ced eine Antwort bekam, hatte Seibrich schon seine Finger in den Taschen. Er konnte jedoch keine Spenden finden. Er sagte Ced, daß er die Leiche draußen an den Wagen lehnen sollte. Danger wollte sich der Strafe entziehen und fing an mit Katzenmusik. Ced war der Erste, der sich die Ohren zuhielt und hinaus rannte, gefolgt vom Rest der Crew. Nur ich saß da und genoß das Ganze. Nach einer Stunde gab Danger erschöpft auf und fügte sich ihrem Schicksal. Die Fahrt ging weiter und alle vergnügten sich im Freizeitwagen beim Spielen. Es wurde ein sehr ruhiger und schöner Tag.
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Auch am 24. September waren alle sauer auf die Katze. Kann ich was dafür, wenn die nicht gucken können, wo sie hintreten? Erst treten sie mir meine schönen Nüsse zu Matsch und dann schimpfen sie mich. Das ist ja wohl voll ungerecht! Die machen mir mein Spielzeug kaputt und ich werde dafür bestraft! Gegen Mittag kam -nom- und legte sich vorn mit Seibrich an. Er wollte weder Leiche noch die Geschenke annehmen. Nur weil nichts Alkoholisches dabei war, sollte -nom- die Kiste mit Kaffee, Katzenleckerchen und Rüstungspolitur in die Büsche schmeißen. Als das bekannt wurde, musste Seibrich sich erst mal von fhiesel eine Strafpredigt anhören und dann von gwydion. Als ich mich hinten anstellen wollte, zog mich Exekutor an den Ohren zum Verbrennungsofen, wo das Opfer sunnyosman01 auf seine Einäscherung wartete. Ich sollte ihn nun in den Ofen schieben. Mit meinen kleinen Katzenpfötchen! Exekutor lehnte sich gemütlich zurück und schaute zu, wie ich mich abmühte. Erst, als die Einäscherung beendet war und ich die Asche in eine der Urnen gekratzt hatte, bekam ich ein Katzenleckerchen. Für den Rest des Tages war ich dann fertig und hab mich in einer Ecke des Gemeinschaftswagens zusammengerollt und geschlafen.
Heute, am 25. September, waren wir gerade in angenehmen Schlummer gesunken, als sich irgendsoein Ignorant in unsere Wagenburg wagte, herumpolterte und seine Leichen fallen ließ. Offenbar waren wir uns alle einig, daß die am Morgen auch noch da liegen würde. Jedenfalls kroch ich gerade aus meinem Schlafsack, als Exekutor fluchte, weil er über maddog1974 gestolpert war. Wir fahren doch gerade gar nicht, wie kann man da so unsicher auf den Füßen sein? Gwydion hatte in der Nacht wohl mitbekommen, daß der Lieferant homer41896 war. Das interessierte nicht wirklich, denn da lag immerhin nur eine Leiche. Wir frühstückten, wurden aber direkt durch Dexy gestört, der uns cyrus_the_virus brachte. Das klang nicht wirklich appetitlich. Wir bewaffneten uns alle mit großen Servietten und mampften weiter. Wer den letzten Kunden schließlich in seinen Krug befördert hatte, weiß ich nicht. Wir ratterten wieder durch die Wiesen und Wälder, ich räumte auf, gwydion und exe reparierten diverse Dinge und von danger war mal wieder nichts zu sehen. Sie ist wohl immernoch eingeschnappt, weil wir sogar die letzten Nüsse einfach über Bord geworfen haben. Pöh!
26. September. Der Tag fing sehr gut an. Von weitem sahen wir Elektra winken. Ob sie einen Peilsender versteckt hat? Seibrich tanzte und hüpfte auf seinem Wagen vor Vorfreude und auch uns lief das Wasser im Mund zusammen. Hatten wir doch seit Tagen nichts gegessen!!! Johann_III hieß heute das Opfer. Ich balancierte die Leiche auf einer Hand zum Ofen und fühlte mich wie ein Kellner. Danger kartzte sich verwundert am Köpfchen. Ja sie war wieder aufgetaucht, nach dem Ende der Schmollerei. Nun wir prüften erstmal den Faßinhalt und gwydion schöpfte schnell ein paar Kellen für die leckere Kaninchensoße ab. Wir waren so voll, daß Elektra und wir uns erstmal gemütlich in den Salonwagen gelegt haben und schliefen. Na es wurde ein langer Schlaf. Noch leicht schlaftrunken schlurften wir in Richtung Küche. Jedoch war die schon voll! Es hockten Andman und alpentieger von Homer1896, sowie turbolifter und Krassis von Dexy da. Auf dem Tisch die Überreste von -_MiSsBeAuTy_- den Rorri brachte. Vor ihnen standen Becher und Teller. Da haben wir wohl ein paar Tage verschlafen. Zum Glück hatten wir noch ein paar Kaninchenkeulen versteckt gehabt. Da die Leichen ohne Verpfegung kamen, wurden sie erstmal am Wegesrand abgesetzt. Die Fahrt ging weiter und in der Ferne braute sich ein Sturm zusammen.
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In den letzten Tagen hatten wir es sehr ungemütlich. Bei Regen und Sturm lässt es sich in zugigen Wagen nicht gut aushalten. Überall zog es wie Hechtsuppe und da alle Decken und Schlafsäcke wegen der permanenten Feuchtigkeit klamm waren, sahen wir uns gezwungen, auf einer Wiese einen längeren Halt einzulegen. Scheinbar ging es den Lieferanten nicht viel anders als uns, denn es ließ sich tagelang keiner blicken. Am 5. Oktober fuhren wir weiter und sahen bis zum Nachmittag keine lebende Seele. Obwohl, das, was da auf dem Weg rumkroch, war auch nicht mehr richtig lebendig. Der sterbende LoganII schleppte sich mit seinen letzten Kräften zum Friedhofszug, weil er unbedingt von uns bestattet werden wollte. Exekutor gab sich viel Mühe, den Namen seines Mörders zu erfragen, aber er konnte nichts von dem Geröchel verstehen. Gwydion war da eher praktisch veranlagt. Er machte erst mal einen großen Topf voll Glühwein und alle setzten sich in den Gemeinschaftswagen zum „Abwarten und Tee … äh Glühwein trinken“.
Wir warteten gespannt, wie lange es wohl noch dauern würde, weil wir noch keinen gemütlichen Platz für unser Nachtlager gefunden hatten. Nachdem er zuerst nur ab und zu ungeduldig zum Horizont guckte, fing Seibrich an, den sterbenden anzufeuern: Los, mach schon. Du hast es bald geschafft. Damit fing er sich einen giftigen Blick von fhiesel ein. Dann schickte mich gwydion ein paar Mal los, um nachzusehen, wenn er sich ne Weile nicht bewegt hatte. Du musst das Augenlid hochdrücken, mit der Pfote, nicht rein. bekam ich meine Anweisungen. Endlich zuckte er nicht mehr bei der letzten Kontrolle und auch sein strenger Mundgeruch war nicht mehr da. Nun konnte er von Exekutor übernommen werden und unsere Fahrt konnte weitergehen. Am Abend, als wir die Wagenburg wieder aufgebaut hatten, bekam er noch ein schönes Plätzchen in einer Urne.
Heute, am 6. Oktober stellten wir wieder einmal fest: Manche lernen es nie. Da kommen sie lustig pfeiffend mit einer Leiche zu unserer noch stehenden Wagenburg, wuseln sich durch zu unserem Speisewagen und sehen uns dort mit vergleichsweise kargem Frühstück sitzen. Nein, die Leiche stört uns nicht, dafür sind wir ja da. Aber sollte ein Tisch mit viel zu sauberem Geschirr (und vor allem durchscheinendem Kaffeewasser ) nicht Zeichen genug sein, sich ohne Leichenschmaus besser nicht herzuwagen? So sah sich dann auch Spanier_Maximus einer Truppe desinteressierter Friedhofswärter gegenüber, die nur ein unmotivertes Schnauben für seinen Besuch übrig hatten.
Besucher, die sich von der geizigen Seite zeigen, können halt nichts anderes erwarten. Entsprechend gelaunt ging es anschließend wieder auf große Fahrt. Vorne hörten wir Seibrich schimpfen, was er im nüchternen Zustand immer tut. In der Mitte seufzte Gwydion ob des Schicksals eines unterversorgten Kochs, Exekutor schaufelte freiwillig die Leiche von Killer-Man in seinen Krug und teilte ihm mit, daß er so sicher besser dran war. Das klägliche Gemaunze vom hinteren Bollerwagen her hieß bestimmt etwas ähnliches. Ich ging im Proviantwagen auf Kaffeesuche, wobei ich gezwungen war einzelne Kaffeebohnen aufzulesen und sicher mischte sich auch noch die ein oder andere Nuss dazwischen. Sagen wir so: es schmeckte anschließend mehr als seltsam.
Der achte Oktober wurde ein schöner Ordenstag. Am Morgen waren zwar alle sauer auf mich, weil ich bis zum Mittag durchschlief und deswegen das Frühstück ausfiel. Die hätten sich ja auch ihre Brötchen selber schmieren können, aber nein, die mussten sich unbedingt um meine Hängematte (die einzige Möglichkeit bei dem Geschaukele anständig zu schlafen) versammeln und dauernd fragen: wann wird der wohl wach und was fehlt ihm denn?. Also was anständiges zu essen gibt es ja auch nur, wenn man seinen Koch ausschlafen lässt. Gegen Mittag kam dann einer von exes Mannen und brachte biger234.
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Sehr zum Amusement von allen stand er nach fünf Abbiegungen wieder vor uns und Exekutor wurde wütend, dass sein Mann ihn so blamieren musste. Nun ich sagte niemandem, dass er nochmal vorbeikam, um uns Kaffebohnen zu bringen, welche er mir da heimlich gab. Denn das sollte eine Überraschung werden. Ich hatte nämlich gehört, dass es eine besonders feine Kaffesorte gibt, bei welcher die Kaffebohnen durch eine Katze vorgeröstet oder gewissermassen vorgedaut wurden. Nur ist diese Kaffeesorte auch besonders teuer. Aber wir haben ja unsere eigene Katze. Also lies ich uns gewissermassen frisch gepflückte Kaffebohnen (ungeröstet, ungemahlen, ungetrocknet) bringen. Aus diesen machte ich nun einen Geburtstagskuchen für Danger, welche ja vorgestern Geburtstag hatte. Auch wenn da keiner dran gedacht hatte, weil jeder zurecht sauer war über die überall rumliegenden Nüsse.
Die Kerzen liess ich weg, denn erstens wusste ich das genaue Alter nicht und bei diesen Weibsleuten ist’s ja eh ein Fehler auf das genaue Alter hinzuweisen. Im Laufe das Nachmittages kam dann noch homer1896 mit Azure-Knight. Aber nicht nur keine Gabe dabei, nein, er wuchtete noch einen Riesengrabstein mit der Aufschrift R.I.P. auf dangers Bollerwagen. Also sowas, wir sind so schon schwer genug und sind schon wieder recht langsam. Dass wir uns wohl wieder nach weiteren Zugtieren umsehen müssen. Nun ich hab Homer eine Standpauke gehalten und deutlich gemacht, was unsere Bedürfnisse sind. Jetzt hoffe ich auf eine baldige Lieferung von was Nützlichem.
16. Oktober. Langsam vergaßen wir, daß uns Gwydion hungern ließ. Naja ehrlich gesagt, viel haben wir ja nicht. Und gestern stand da noch einer am Wegesrand und wollte Küchenchef werden. Schmalhans hieß er. Also fing er an und durchstöberte Gwydions Küchenwagen. Gab dann aber nach einer Stunde auf und brammelte, Ohne Vorräte kann ich nichts kochen, ich gehe nach Frankreich. Nun wir saßen gerade beim Frühstück, leere Teller und wollten mit unseren Kaffeetasen anstoßen. Da fing der Zug an zu schlingern und zu schaukeln und mit einem Ruck Stillstand. Wir namen kleine Zettel aus der Tasse wo Kaffee draufstand und goßen das nicht existierende Elexier in die Mägen.
Da kam auch schon Seibrich fluchend zur Tür rein. So ei rammdößiger Ordensdepp hatte seine Leiche mitten auf die Straße gelegt und beim ausweichen ist der Zug auf dem nassen Laub ins Schlingern geraten. Schon beneidenswert, wo er nur die Energie hernimmt. Auf der Brust der Leiche stand: incredible_horst mit bestem Gruß Homer. Da schauten wir Gwydion an und rollten mit den Augen zwischen Leiche und Backofen. Seufzend gab er sich seinem Schicksal hin und fertigte ein paar leckere Braten. Danger schaute gerade aus ihrem Bollerwagen raus und sah kurz vor dem Zug Elektra sitzen und winken.
Die hätten wir doch beinahe übersehen, hätte die zwei Meter auch gehen können. Sie hatte auch wieder einen netten Begleiter dabei, jin-ling hieß er. Seibrich tanzte wie verrückt um das Faß Plumwein herum und Gwydion sicherte Gemüse und Gewürze für die Braten. Die Pekingenten und die Leiche schnappte ich mir und zog mich heimlich zurück. In unserem leeren Vorratswagen angekommen, verfütterte ich die Leiche an die Enten, damit sie noch was auf die Rippen bekommen und ging vergnügt zu den anderen zurück. Wir feierten noch bis tief in die Nacht. Schlafen wollten wir nicht allein und so kuschelten Seibrich und Gwydion, Elektra und Danger, Fhiesel und ich uns in die Schlafsäcke. Wir erzählten uns noch lustige Geschichten und verbrachten eine tolle Nacht.
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Gelagebericht:
Unsere Vorräte waren bedenklich mager. Der Wettbewerb mußte also in die Länge gezogen werden, damit die Gäste nicht wirklich merkten, daß es kaum etwas gab. Seibrich sollte alle seine Reserven rausrücken, behauptete natürlich keine zu haben. Aber gwydion, unser Fuchs, fand satte drei Verstecke. Da waren sogar 2 kleine Fäßchen unter dangers Bollerwagen versteckt. Dieser Höhlenschrat macht auch vor nichts Halt. Jedenfalls mußten wir den vorhandenen Alkohol strecken, was die Männer natürlich nur unter lautem Protest machten. Zur Sicherheit wurden die Pokale schon vorher mit dem nur lau blubbernden Blubberwasser gefüllt.
Als dann A-IDA, Dexy und Blueeye1978 im Laufe des Abends erschienen, waren sie zum Glück so gut gelaunt, daß sie es nicht bemerkten. Interessante Wagen fuhren auf uns zu. Seibrich zeigte ihnen die vorbereitete Strecke. Eigentlich sollten ja alle zusammen fahren, aber da wir ja Zeit schinden mußten, beschlossen wir immer 2 fahren zu lassen. Es gab diverse markierte Bäume, die umfahren werden mußten. Ich wollte es hinter mich bringen und außerdem kannte ich den Weg am besten, also stellte ich mich als erste an die Startlinie. Elektra gesellte sich sofort zu mir. Nach dem Startschuß düsten wir los. Gut, vielleicht war es keine ganz so gute Idee den Schlafwagen für diese Tour zu nehmen, denn er war zu groß, dafür aber am bequemsten. Elektra war schnell vor mir, da war nichts zu begucken. Allerdings verfuhr sie sich zweimal und orientierte sich dann an meiner angepeilten Richtung, um wieder auf den Weg zurück zu finden.
Man kann sich also vorstellen welchen Geschwindigkeitsüberschuß sie im Vergleich zu mir hatte. Da sie alles absolvierte, wenn auch zwei Markierungen von ihr doppelt angefahren wurden, war alles korrekt und ich raus aus dem Rennen. Mir wars egal, aber warum mir gwydion die lahmsten Klepper vor den Wagen geschnallt hatte, würde ich in Laufe des Abends noch mit ihm klären. Die zweite Fahrt bestritten Gwydion und Seibrich. Der Erste hatte sich für den Einäscherungswagen entschieden, der Zweite saß wie gewohnt auf dem Kutschbock. Nun ja, Seibrich war nicht schlecht, immerhin hatte er die ganze Karte über geübt. Allerdings waren auch an seinem Wagen die ungleich großen Räder, die Gwydion gebaut hatte.
Dieser hatte zwar einähnliches Problem, aber irgendwie mußte er wohl den Ofen manipuliert haben, denn er brauste in einer unglaublichen Geschwindigkeit davon, so daß die Zuschauer spekulierten, ob die ziehenden Pferde nicht eher geschoben wurden. Das hatte dann aber zur Folge, daß er an einer der Markierungen vorbeischoß und am Horizont verschwand. So war dann Seibrich schneller. Kaiser_Lutzius weigerte sich gegen dangercat und ihren Bollerwagen zu fahren, denn das fand er lächerlich. Mit hochmütiger Miene fuhr sie an die Startlinie und düste von Mäusen gezogen los. Nun, das kann ja dauern… also ließen wir sie gemütlich die Strecke abtuckern und ließen die letzten Starter los. Hier handelte es sich um Exekutor und Kaiser_Lutzius, was schon eher ein wenig ausgeglichen aussah. Nach dem Startschuß düsten beide los. Also das sah schnell ein wenig unfair aus, denn des Kaisers Wagen war ein wahrer Streitwagen. Exekutor hatte alle Mühe diesen Streben auszuweichen, die von den Rädern seines Gegners abstanden.
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Der Kaiser hatte darauf bestanden, daß dies der Stabilisation der Räder diente. Wir zweifelten. Exekutor hatte dummerweise den Schankwagen für das Rennen gewählt. Damit war ausweichen ein wenig schwierig. Und wenn man lenken will, sollte man nicht im Eifer des Gefechts mit dem Zapfhahn lenken. Tja, wir sahen noch wie Exekutor diesen nach einem Ruck plötzlich in der Hand hatte, verdutzt auf das abgebrochene Stück in seiner Hand starrte und im nächsten Moment mit lautem Getöse gegen die nächste Markierung prallte. Dies war leider ein Baum und erwartungsgemäß stärker. Es ging also in die zweite Runde. Als dann endlich dangercat im Ziel ankam, mangels Gegner also in die nächste Runde kam, sollte sie gemeinsam mit Seibrich starten. Aber da ihre Mäuse in diesem Moment vor Erschöpfung zusammenbrachen und danger dies als Startschuß für ihr persönliches Buffet ansah, war die Sache bereits erledigt. Da wir so nun nur noch drei Teilnehmer hatten, gwydion war ja noch nicht wieder aufgetaucht, sollten diese gemeinsam starten.
So standen nun Elektra, Kaiser_Lutzius und Seibrich am Start. Diesmal waren die Kräfte ausgeglichen. Sie rasten los. Es gab einige Versuche des Kaisers mit seinen seltsamen Rädern seine Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen, aber Elektras Wagen war stabil und Seibrichs Räder waren so krumm, daß er damit keinen Erfolg hatte. Trotzdem scheiterte Seibrich an den Rädern. Gerade hatte sich Exekutor, noch trauernd über den Verlust des Schankwagens, wieder aufgerappelt, da sah er Seibrich über ein Schlagloch dümpeln, die Räder brachen und mit lautem Gewese schredderte Seibrich seinen Wagen am gleichen Baum wie vorher Exekutor. Seibrich entdeckte erst jetzt was mit dem kostbaren Schankwagen passiert war. Noch nie waren die Beiden sich so einig gewesen wie nun in ihrer Trauer. Sie lagen sich doch glatt heulend in den Armen. Aber Elektra und Kaiser_Lutzius waren noch unterwegs. Da wir uns nur auf sie konzentrierten, entging uns, daß sich etwas anderes der Strecke näherte.
Die beiden Kontrahenten entfernten sich zur hinteren Markierung, als plötzlich gwydion wieder durch die Bäume aufs Feld jagte. Also, wir waren sicher, daß die Pferde vor seinem Verschwinden den Wagen ziehen sollten, jetzt war es umgekehrt. Der Verbrennungsofen rauchte und schnaubte und der Wagen hatte ein unglaubliches Tempo drauf. Aber da er die hälfte der Markierungen verfehlt hatte, war er ohnehin disqualifiziert. Seine Zeit hatte nicht einmal danger überboten. Aber er erreichte die Ziellinie nicht. Wir sahen den Kaiser siegesgewiß aufs Ziel zurasen. Irgendwie mußten seine hinterhältigen Räder Elektras Wagen erwischt haben, denn sie fiel deutlich zurück und ihr Wagen hatte eine noch deutlichere Schräglage. Um es kurz zu machen: Der Kaiser hätte gewonnen, wenn da nicht gwydion ebenfalls im Anflug gewesen wäre.
Das Wort Anflug ist in diesem Fall wörtlich zu verstehen. Der Verbrennungsofen war wohl überlastet. Als der Wagen dann gegen eine Wurzel stieß, was die ungeraden Räder sofort übel nahmen, gab es auch einen Ruck im Ofen. Es rauchte und puffte und im nächsten Moment flog das ganze Ding mit lautem Getöse in die Luft. Ähnlich erging es dem dazugehörigen Fahrer. Im hohen Bogen flog unser Saucengenie durch die Luft und wie es der Teufel so will, landete er genau an der Stelle, wo gerade der Kaiser entlangraste. Zum ihrem Glück trugen beide Rüstungen, so daß sie den Zusammenstoß überlebten, was man von des Kaisers Wagen nicht behaupten konnte. Bei dem Geschepper ging es unseren Gehörgängen auch nicht besser. So eierte am Ende Elektra mit einem halb zerstörten Wagen als einzige über die Ziellinie. Sieg!
Man begab sich ans karge Buffet. Selbstverständlich fielen den anwesenden Experten die gestreckten Speisen auf, aber ein beißender Kommentar über die kaum vorhandenen Mitbringsel unserer Gäste war dann doch Erklärung genug. Man reagierte angemessen betreten. Die Anzahl unserer Gäste war nicht zu zahlreich, so war dies nicht zu schlimm. Man verspeiste was da war. Die beiden Blechgesellen beschimpften sich noch immer, so hatten sie eh keine Zeit zum Essen oder trinken. Exekutor und Seibrich bedauerten sich gegenseitig und den Schankwagen gemeinsam. So mümmelte ich an meinem verdünnten Kaffee und genoß die gute Stimmung und Elektras Siegesfeier. Es wurde kein wildes, aber ein schönes Fest. Dummerweise brauche ich ja nicht viel Alkohol um mich entsprechend selbst abzuschießen. Gut, daß unser Schlafwagen überlebt hat.